Einander Zärtlich Zugewandt

Eine Performance-Apparatur
von Volkmar Klien

[english]

Installationsansicht Konzerthaus Wien, November 2025 (Festival Wien Modern)

Drei Holzbalken werden in einer historischen Presse gebogen.
Die Maschine lauscht den Geräuschen des Holzes, die sie ihm durch ihr Tun entlockt.
Und das Holz in ihrer Obhut ächzt, knirscht und knarzt.

Die Balken kommunizieren in ihrem Klingen mit der Maschine, die ihrerseits in Reaktion auf die Geräusche ihren Druck liebevoll erhöht oder reduziert. Die Stempel der Spindeln senken sich langsam und prägen sich in die Form der Balken und die Klänge, die durch die Verformungen entstehen, ein.

Die Maschine kümmert sich in zärtlichster Zuwendung um ihre Balken; sie lauscht, beobachtet und umsorgt. Sie beobachtet aufmerksam deren jede Rückmeldung und lernt daraus, ihre eigenen Reaktionen immer besser den Erfordernissen anzupassen.

Das Krachen der Balken resoniert nicht nur in den Steuerkreisen der Maschine, die über sie herrscht, sondern auch in den Lautsprechern im Ausstellungsraum.
Die BesucherInnen werden ZeugInnen einer intensiven, zutiefst physischen Beziehung zwischen Maschine und ihren Subjekten, den Balken aus gebündelten Leisten gehobelten Buchenholzes.

Die Maschine dreht an großen Schrauben.
Sie steuert voller Sorgfalt und optimiert ihr Tun in steter Rücksichtnahme auf die Signale aus ihrem eigenen Machtbereich. Und die Balken in ihrer Obhut erklingen genau so, wie sie das will.

Volkmar Klien - Idee, Konzept, Umsetzung
Gerald Hanisch - Produktion
Bernardo Niederhageböck - Konstruktion Antrieb
Leo Praschl || LEtrOnik.at - Automation & Hardware

Erstpräsentation von 30.10.-6.11.2025 im Konzerthaus Wien im Rahmen von Wien Modern 2025
Eine Koproduktion mit Wien Modern, Konzerthaus Wien, Fleiß & Industrie